Fabian Klein liest Planet Magnon von Leif Randt

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Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein[1] – hier ist eine Parabel von übermorgen (oder doch von heute?).

Die „Superfellows“ Emma und Marten durchreisen ein friedvolles und „lieb-loses“ Planetensystem als Werbebotschafter ihres Kollektivs, der Dolfins. Entscheidungen muss kaum jemand treffen, bestimmt doch im Einvernehmen aller Kollektive die ultragerechte Software ActualSanity – geparkt auf einem Satelliten am Rande des Planetensystems – als übergeordnete Intelligenz das Leben auf den von Menschen und Hausdinosauriern bewohnten Himmelskörpern.

Dieses utopische Szenario erfährt einen Rücksturz in unsere irdische Realität, als Anschläge einer neuen Untergrundgruppierung, des Kollektivs der verlorenen Herzen, das dumpfe Beisammensein empfindlich stören. Da kann selbst die kupferfarbene Dolfin-Droge Magnon, die sphärische Versachlichung und erhabene Besänftigung verspricht, kaum eine Lösung bieten.

In der Welle von Romanen vor historischem Hintergrund hat mir dieses Buch besonders gefallen, da es einen Entwurf einer, unserer, Zukunft zeigt und zugleich Bezüge zu unserer täglichen Realität herstellt. Dabei deutet Leif Rand mehr an als er konkret benennt und überlässt mir als Leser einen Gedankenraum.

„Dolfine“ Sci-fi-Literatur im besten Sinne, in deren Buchdeckel wir uns selbst spiegeln und als Teil des Romans entdecken können. Magnonmüdigkeit ausgeschlossen!

 

[1] O-Ton Raumpatrouille Orion