„Fäulnis-Literatur“ – szenische Lesung zur Bücherverbrennung 1933
„FÄULNIS-LITERATUR“
eine szenische Lesung von Christoph Wehr* zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen 1933
DONNERSTAG, 11. MAI 2023
19:30 UHR
BUCHSALON EHRENFELD
Eintritt 10 €
„Wider den undeutschen Geist“
„Gegen Gesinnungslumperei, politischen Verrat, Dekadenz, moralischen Verfall, Verhunzung der deutschen Sprache ,literarischen Verrat am Soldaten, Frechheit und Anmaßung!“
Und gegen „seelenzerfasernde Überschätzung des Trieblebens“
„12 Thesen wider den undeutschen Geist“ eröffneten ab April 1933 die Hetze der Nationalsozialisten gegen Literaten, die kein – oder ein falsches – völkisches Empfinden zeigten. Die Idee der Bücherverbrennungen stammte aus der „Deutschen Studentenschaft“, dem Zusammenschluss studentischer Organisationen. Das war also keine Idee der Regierung, der Partei oder vom Propagandaminister, hier sprach die „intellektuelle Elite der Universitäten“ selbst.
Bloß drei Monate nach der Machtübernahme der NSDAP formierte sich die „Volksgemeinschaft“ in einer gewalttätigen, reichsweiten Aktion und deklarierte, wer fürderhin aus der Gemeinschaft zu verbannen sei. Die Folgen dieser Exkommunikation aus dem homogenisierten Volkskörper zeigen sich bis heute. In Köln fand die Bücherverbrennung am 17. Mai vor der Alten Universität statt. Verbrannt wurden die Werke von Heinrich, Thomas und Klaus Mann, Bertolt Brecht, Erich Kästner und Anna Seghers, und das sind nur die bekanntesten AutorInnen.
Lassen Sie sich durch ein modernes Autodafé führen, das die Notwendigkeiten der Exklusion darlegt, die die Volksgemeinschaft gesunden lässt.
*Christoph Wehr ist Theatermacher, -vermittler und -spieler mit Wohnsitz in Köln.
Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Aktionswoche
https://verbranntundverbannt.info/